“Debussy”

Noch
der letzte Ton
besteht darauf
nicht
das letzte Wort
zu sein

noch
der letzte Ton
hält den Fuß
in der Tür

verteidigt

den Aufbruch
die Öffnung
das Loch
ins Freie

kine Wendung
die der vorherigen
nicht ihre Stilreinheit
ihre Endgültigkeit
wieder abspricht

immer wieder
die Überraschung
die Verstörung
die einem
den Boden unter
den Gedanken
wegzieht

die einem
die Ohren umschlagen
läßt

… “Debussy” …

Aufsprengung

der Enge

aus Zeit und Epoche,
aus Stil und Harmonielehre
aus Kanon und Erwartung
den unendliche Vorschlägen
der Besserwisser und Beckmesser

ohne Gewalttätigkeit
mit unvergleichlicher
Kraft

Furchtlos
schlotternd

vor der unendlichen Offenheit
der unendlichen Beunruhigung

unendlich beruhigend

… “Debussy” …

lebendigst
im Augenblicks
des Vergehens

voller Erinnerung
im Augenblick
des Vergessens

höchst konzentriert
im Augenblick
der Zerstreutheit

… “Debussy” …

unvergleichbar konzentriert
unvergleichbar vergeßlich
unvergleichbar present
unvergleichbar abwesend

unvergleichlich
vorbildlich

Komposition
der Freiheit
Freiheit
der Komposition

einzige Freiheit

… “Debussy” …