Vom Tod.

 

Den Tod selbst kann man sich nicht vorstellen. Tot zu sein ebenso wenig. Was man sich vorstellen kann, und zwar ziemlich leicht, das ist die Bedrohung durch den Tod. Diese Bedrohung ist ständig vorhanden, in jeder Sekunde des eigenen Lebens.
Er träumte und später dachte er, dass er von dieser Bedrohung geträumt hatte: “Ich war in meinem Haus und ganz plötzlich erlud sich ein gewaltiges Gewitter direkt über dem Dach meines Hauses, direkt auch über dem Zimmer unter dem Dach, in dem ich mich befand. Blitz und Donner waren gewaltig und ich wollte mich sofort in Sicherheit bringen, doch eine Art von Lähmung hielt mich dort fest, wo ich mich befand, und verhinderte jegliche Bewegung. Erst das Aufwachen von diesem Traum ermöglichte eine solche wieder.”
Was immer diesen Traum hervorgerufen und geprägt hatte, er hält die Situation fest, in der man dem Tod nicht entkommen kann, und man kann ihm ja auch, letztendlich, nicht entkommen. Diese Tatsache, wenn man ihr ins Auge blicken will und kann, ist unverdaulich. Dieser Aspekt des Lebens ist unverdaulich, und deswegen gibt es so viele Denk- und Glaubensmodelle, um ihn wenn schon nicht abzuschaffen, so doch in seiner ganzen brutalen Schrecklichkeit abschwächen zu können. Im Tod wird Leben beendet. Leben will leben.